S.R.M.A.
Steroid-responsive Meningitis-Arteriitis

Erfahrungsberichte erkrankter Boxer

Anna N., SRMA Verlauf "Theo Boxer", 20.10.2025


Theo wurde am 17.11.22 geboren, im Januar 23 holten wir uns Theo als absoluten Wunschhund in unsere Familie, nachdem unser alter Rüde verstorben ist. Theo entwickelte sich prächtig, war unkompliziert und liebte Mensch und Tier. Er begleitete mich von klein auf mit auf Arbeit und auch an meinen Reitstall und verstand es, alle Menschen mit seiner verspielten und liebevollen Art zu verzaubern. Schon immer war Theo sehr sensibel.
Am 02.05.25 hatte Theo einen schweren Tag: Ein Pferd bei uns auf dem Hof wurde eingeschläfert. Er war zwar nicht dabei, fing anschließend aber mich und die Reitbeteiligung in unseren Emotionen auf. Am selben Abend heulte Theo plötzlich im Liegen auf. Er schrie, wenn er sich drehte und wollte sich nicht mehr legen. Die Temperatur bleib bei 38,9, Theo schlief aber angelehnt im Sitzen mit mir gemeinsam auf dem Sofa. Am Morgen des 03.05.23 ging ich auf Empfehlung meines mir vertrauten Pferdetierarztes in das „Kleintierzentrum Würzburg“. Frau Dr. Hall machte einige Tests, und äußerte nach Laborergebnis mit deutlich erhöhtem CRP Wert (0,7 bei einem Normalwert von 0,0 – 0,1) den Verdacht SRMA. Dies sei bei Boxern eine Krankheit, die im Vergleich zu anderen Rassen exorbitant häufig vorkomme. Ich hatte davon noch nie gehört. Glücklicherweise überwies sie mich noch am selben Tag mit meinem totkranken Junghund zu einem Neurologen in der Nähe. Mein Hund kam in den OP zur Liquorpunktion, das Ergebnis war eindeutig: SRMA. Mein Junghund ein Pflegefall? Was bedeute das in Zukunft für uns alle? Nach Gabe von einer hohen Dosis Cortison (Prednisolon, 50 mg) war der CRP Wert bereits am 11.5. im Normbereich. Ab Tag 2 war Theo wieder der Alte. das Cortison schlug an und Theo spielte, war freundlich und wollte mich wieder überall hinbegleiten. Das war dann meine Challenge: Etwas kürzertreten, etwas langsamer sein. An Nebenwirkungen merkten wir nur den riesigen Durst und das lange und häufige Wasser lassen.
Dank der Facebook Gruppe SRMA beim Boxer konnte ich mich umfassend informieren und wurde auch auf das wichtige langsame Ausschleichen aufmerksam. Am 2.6.25, nach erneuter Liquorkontrolle, konnte das Prednisolon auf 25 mg ab dosiert werden.
Am 16.6. dann großes Zittern: Theo hatte eine Granne inhaliert und musste operiert werden, da er sie trotz Dauererbrechen nicht herausbekam. Würde er die erneute OP gut vertragen, oder würde das einen Rückfall produzieren? Es gab keine Wahl, Theo vertrug die OP glücklicherweise.
In Folge überprüften wir monatlich seinen CRP Wert und dosierten vorsichtig in 5 mg Schritten pro Monat ab. Im Oktober dann noch ein Rückschritt: Theos CRP war grenzwertig hoch, also wieder hoch mit dem Cortison, zwei Monate 20 mg und dann in nur 2,5 mg Schritten ab dosieren.
Am 3.11. verletzte er sich dann Kralle und Ohrspitze durch eine Katze und den Versuch, den Verband ab zu bekommen. Das Ohr verheilte durch das Cortison quälend langsam, er musste auch Antibiotikum nehmen, am Ende war es ein nicht medizinisches Produkt, was half.
Am 20.11. erneuter Tierarztbesuch: Theo nässte sich beim Schlafen ein! Zum Glück war er nicht inkontinent, sondern hatte eine Blasenentzündung. Erneute Gabe von Antibiotika zum Cortison.
Im Jahr 2024 ließ ich weiterhin monatlich den CRP Wert bestimmen, das ab dosieren wurde sehr vorsichtig unternommen. Zwischenzeitlich musste Theo Folsäure und Eisentabletten nehmen, da er schlechte Blutwerte hatte.
Am 20.6.24 stellte ich Theo erneut in der Praxis vor: Er wollte nicht fressen, zitterte, jaulte, hatte plötzlich große Angst am Morgen. Nach dem Gassigang war dann alles in Ordnung. Ich filmte, die Tierärztin hatte Sorge, dass es ein epileptischer Anfall sei. Theo wurde durchgecheckt: Nichts. Wir tippten dann auf Sodbrennen, also Haferschleim am Abend und alle Hausmittel, die es gab.
Am 3.7. erneute Vorstellung, dieselben Symptome, auch Vorstellung beim Neurologen: kein Rückfall, aber was dann? Er bekam viele kleine Portionen, wir gingen von Magenproblemen auf Grund der langen Cortisongabe aus. Immer wieder schrie er aus unauffindbarem Grunde auf. Eine Qual.
Im Oktober 2024 wurde Theo dann erneut untersucht. Es ging ihm merklich schlechter. Er musste mehrfach nachts raus, wollte nicht fressen, jaulte, hustete, hatte Schmerzen. Es wurde Ultraschall gemacht und geröntgt, nichts. Eine Schilddrüsenerkrankung wurde vermutet, aber nicht nachgewiesen. Medikamente brauchten kaum Erleichterung. Also am 16.10.24 ins CT zum Neurologen, ein Rückfall wurde ausgeschlossen. Dort sah man jedoch einen Eiterherd im Maul. Der Neurologe beschloss, diesen von außen zu öffnen.
OP am 21.10.24. Leider fand er nichts und vergaß auch noch, einen Zahn zu ziehen. Also weitere 2 Narkosen für meinen Hund und eine äußerliche Drainage. Den vergessenen Zahn ließ ich nach 2 Tagen von meinem Haustierarzt ziehen, denn Theo schrie weiterhin. Die behandelnde Tierärztin vermutete den vergessenen Zahn, dieser wurde, gemeinsam mit mehreren weiteren freiliegenden Zahnwurzeln am 25.10. entfernt. Glücklicherweise vertrug Theo alle Narkosen bei unserer Haustierärztin gut. Die beim Neurologen vertrug er sehr schlecht. Ich hatte wirklich Sorge, ihn zu verlieren.
Ab November 24 hatte Theo dann immer wiederkehrende Ohrenentzündungen. Eine Nebenwirkung des durch das Cortison heruntergefahrenen Immunsystems?
Am 17.12.25 schrie Theo wieder: Er hatte sich erneut einen Zahn abgebrochen. Not- OP. Scheinbar waren die Zähne durch die Cortisongabe stark geschädigt. 7 weitere Zähne wurden gezogen.
Am 21.1.25 Wiedervorstellung mit den gleichen Symptomen: Theo schrie beim Fressen, die Wange war angeschwollen. Das Kleintierzentrum war am Ende mit seinen Möglichkeiten und überwies Theo nach Hofheim. Am 27.1. wurde Theo dann in Hofheim operiert. Es wurden weitere Zähne gezogen und endlich die Entzündung in der Wange vom Sommer 24 behoben. Theo hat nun nur noch 22 Zähne.
Beim CT wird deutlich, das Theo einen stark brachyzephalen Schädel hat, es ist möglich, dass im Laufe seines Lebens auch noch das Gaumensegel einer Operation bedarf. Theo wurde mit Phentanyl behandelt und ist nun endlich schmerzfrei.
Im April 2025, knapp 2 Jahre nach Beginn der Behandlung, setzten wir das letzte Cortison ab. Bisher ist Theos CRP Wert weiterhin stabil.
Aktuell braucht er das Doppelte an Futter, was empfohlen ist, um sein Gewicht zu halten. Ob das Nachwirkungen seiner Krankheit sind, oder Zufall, ist unklar.
Zu den Zahlen: Im Jahr 2023 hatte Theo 3 Narkosen und 6000 € an Tierarztkosten gekostet. Im Jahr 2024 hatte Theo 4 schwere OPs und Narkosen und hatte um die 10.000 € an Tierarztkosten. Im Jahr 2025 hat mein „vergoldeter Hund“ „nur“ Tierarztkosten in Höhe von 3500 € verursacht und hatte nur eine Operation/ Narkose. Insgesamt hat er also knapp 20.00 Euro für Tierarztkosten und Medikamente gebraucht – Futter, Ausrüstung, Versicherung, Ausbildung nicht mit eingerechnet! Und dennoch, Theo ist mein Herzenshund. Es gibt keinen klareren, empathischeren Hund, keinen, der mehr zurückgibt. Zwischen seinen schlimmen Krankheitsphasen war Theo ein ganz normaler, freundlicher Hund und wurde auch so behandelt. Er durfte spielen, arbeiten und sich erproben. Ich habe noch nie einen so wesensfesten Hund gesehen. Trotz seines Leidensweges geht er offen und freundlich zum Tierarzt und auf alle Menschen zu. Deshalb ist er nun, nach Genesung, zum Therapiebegleithund ausgebildet worden.

Züchter ist uns bekannt.



Katrin B., 21.10.2025


Also meine Oana ist im März 2021 geboren und Ende Mai 2021 zu mir gekommen.
Mitte Juni hatte sie dann ziemlich Durchfall, so dass ich mit ihr zum Arzt bin. Diagnose Giardien – nicht so ungewöhnlich bei Welpen und auch schnell wieder vorbei.
Ende Juni sind wir dann entsprechend dem Impfprotokoll zur Impfung gewesen. Ebenso wie Ende Juli.
Anfang September war sie etwas matt und hatte Ausfluss – also wieder zum Tierarzt – Diagnose Scheidenentzündung.
Das selbe Prozedere dann am 02.10.21, leider wurde es da nicht besser, so dass ich am 03.10.25, nachdem sie noch matter und schon apathisch war und aufquiekte sobald ich sie angefasst habe, bei der  Bereitschaftstierärztin anrief – dieser teilte mir mit, dass es nach meinen Schilderungen nun wohl eine Gebärmutterentzündung sein könnte und diese dann raus muss – diese OP kann sie wegen Feiertag/Sonntag und fehl. OP Personal aber nicht durchführen.
Sie verwies mich daher an eine Tierklinik (Dr. Tholen in Braunschweig)
Ich habe also Kontakt aufgenommen mit dem Hinweis ggf. Gebärmutterentzündung und konnte sofort los fahren.
Es wurde ein Ultraschall durchgeführt (ohne Befund), Blut und Urinproben genommen und die Beweglichkeit des Halses untersucht – hier war sofort der Verdacht auf SRMA - er riet zu Liquor Untersuchung – ich hatte die Wahl sie da zu lassen oder mit nach Hause zu nehmen und am nächsten Tag wieder zu kommen. Ich nahm Sie mit – erste hohe Dosis Cortison und Schmerzmittel intus.
Erste Rechnung mit Zuschlag ca. 310 Euro.
Am nächsten Tag brachte ich sie dann wie vereinbart zum Liquor Entnahme. Diese bestätigte SRMA – also mit Tabletten und Medikamentenplan nach Hause – 420 Euro.
1 Woche später zur Folgeuntersuchung: Blutuntersuchung//Labor nächste Tablettenration 150 Euro.
2 Wochen später neues Labor 80 Euro
Weitere 2 Wochen später neue Tablettenration 45 Euro
Weitere 4 Wochen später wieder Labor und Tabletten 120 Euro (das war dann Mitte Dezember und wir konnten bis dahin immer in kleinen Schritten reduzieren, bzw. hätten wir jeder Zeit kommen können, wenn sich der Zustand wieder verschlechtert hätte).
Abschlussuntersuchung  Anfang Februar 140 Euro mit dem Ergebnis, dass sich alles gut entwickelt hat und das Cortison nun gänzlich ausgeschlichen werden konnte (ich glaube es gab zum Schluss 5 mg einmal die Woche) und wir waren dann Ende Februar 2022 fertig und sind seitdem ohne Rückfall *toi toi toi*
Ich war mehr als zufrieden mit dem glimpflichen Verlauf und der tollen Betreuung durch die Klinik.
Nebenwirkungen hatten wir auch kaum bis auf den vermehrten Durst und entsprechendem Wasserlassen und dem Fressen von Allem… zum Schluss hatte sie beginnend kahl werdende Fellstellen aber das war schnell wieder nachgewachsen.
Aber man ist sehr wachsam, bei jedem Tag wo sie mal ruhiger ist.. das schlaucht schon irgendwie im Kopf…
Kosten rein für die Tierklinik 1265 Euro zzgl. Fahrkosten (knapp 100 km einfache Strecke) und Folgebehandlung Darm (hatte die Darmkur von VetConzept wegen der langen Cortisongabe)
Seit dem habe ich Sie nicht mehr impfen lassen, da auch die Tierklinik mir nicht sagen konnte, was nun genau der Auslöser war.
Ich habe in der Gruppe aber gelesen, dass noch jemand aus einem Wurf derselben Hündin des Zwingers J. L. (Züchter ist uns bekannt) betroffen war, so dass man sicherlich von Erblichkeit ausgehen kann.



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